Jede Sprache hat Worte, die als tabu gelten oder nicht gesagt werden sollten. Englisch ist da keine Ausnahme. Tabuwörter (taboo words) fallen im Englischen in vier verschiedene Kategorien und haben auch unterschiedlich starke Schweregrade.
Unseren Englischschülern empfehlen wir, bei der Verwendung dieser Wörter sehr vorsichtig zu sein, da es schwierig sein kann, einzuschätzen (to gauge, to decide), ob die Tabuwörter der Situation angemessen und wie stark sie sind.
Wir empfehlen zwar nicht, in formeller Gesellschaft zu fluchen (to swear), aber wenn Ihre Freunde fluchen, ist auch dies eine Möglichkeit, Ihre Sprachkenntnisse zu verbessern! Tabuwörter auszuklammern, würde nicht wirklich die Gesamtheit der Ausdrucksweisen einer Sprache umfassen, nicht wahr?
Wann Sie Tabuwörter verwenden können
Selbst (oder besonders) unter Muttersprachlern gibt es eine Debatte darüber, wann bzw. ob es überhaupt angebracht ist, Tabuwörter zu verwenden. In manchen Kreisen wird allgemein angenommen (assumed), dass nur “unkultivierte” Leute fluchen, weil sie nicht das Vokabular besitzen, um genau das Wort zu finden, das sie brauchen, um sich auszudrücken (to express themselves).
Es gibt jedoch neuere Studien, die besagen, dass Menschen, die fluchen, mehr und nicht weniger intelligent sind, einen größeren Wortschatz haben und weniger gestresst sind.
Es ist immer wichtig, sehr sorgfältig zu entscheiden, wann und ob man in einer bestimmten Situation fluchen sollte. Ich würde sagen, es ist im Allgemeinen verpönt (frowned upon), bei der Arbeit zu fluchen und, wenn man darüber nachdenkt, wohl in den meisten anderen Situationen auch.
Wenn Sie allerdings mit Ihren Freunden zusammen sind oder wenn die Stimmung stimmt, neigen Sie vielleicht dazu, mehr zu fluchen, da Sie wahrscheinlich entspannter sind und die Atmosphäre manchmal dazu verlockt.
Bedenken Sie immer, mit wem Sie zusammen sind, wenn – und falls – Sie fluchen. Schimpfwörter, die z.B. rassische Bezüge (racial connotations) haben, können innerhalb einer Gruppe im Verhältnis zueinander frei verwendet werden, aber als Nichtmitglied dieser Gruppe würde ein rassisches Schimpfwort höchst beleidigend (offensive) wirken, und Sie sollten es – unter keinen Umständen! – selbst verwenden.
Kategorien der Tabuwörter
Religion
Es gibt viele Schimpfwörter, die sich auf die Religion beziehen (Jesus!, Christ!, Jesus Christ!, Oh My God-OMG…, hell usw). Es ist leicht zu verstehen, warum diese Wörter zu Tabuwörtern wurden, da es für manche Menschen sehr beleidigend sein kann, wenn der Name wichtiger Personen in ihrer Religion missbraucht wird (to be taken in vain).
Für die meisten Menschen, zumindest in den Vereinigten Staaten, ist es heutzutage jedoch so üblich, “Was zum Teufel?” (What the hell?) zu sagen, dass weder diejenigen, die diesen Ausdruck verwenden, noch diejenigen, die beleidigt sein könnten, diese “Hölle” mit der christlichen Vorstellung von “Himmel und Hölle” in Verbindung bringen.
Sex und der Körper
Es gibt viele Tabuwörter, die mit den Themen Sex und Körper zu tun haben (tits (Titten), fuck (Ficken), dick (Schwanz), screwing (Ficken) usw). Natürlich kommen Themen, die mit diesen Vorstellungen zu tun haben, in allen möglichen Situationen vor, aber wir haben neutralere, klinischere Bezeichnungen dafür, wie breasts (Brüste), penis (Penis), making love (Liebe machen), sex (Sex) usw. Ich würde sagen, dass die üblichen Regeln der Höflichkeit, des gesunden Menschenverstandes und des Respekts auch für die Beurteilung dieser Situationen gelten.
Körperliche Funktionen
Worte, die mit der Toilette und den Köperfunktionen (bodily functions) zu tun haben, können ebenfalls tabu sein, haben aber Entsprechungen in höflicher Gesellschaft. Wenn Sie zum Beispiel beim Abendessen sind und auf die Toilette müssen, würden Sie nicht sagen: “I have to take a piss” („Ich muss pissen“) oder “I’m gonna have a shit” („Ich gehe scheißen“), sondern eher: “I have to use the bathroom” („Ich muss das Badezimmer benutzen“) oder ein einfaches “Excuse me” reicht auch. Niemand mag zu viele Details.
Menschen
Diese Kategorie von Schimpfwörtern ist besonders heikel (delicate), da die Tabuwörter hier als sehr anstößig gelten. Zu dieser Kategorie gehören Wörter, die mit der Intelligenz (retarded, slow -> zurückgeblieben), der Rasse (das N-Wort, Indian – anstelle von Native American), den körperlichen Fähigkeiten (lame, crippled), der Sexualität (fag, homo) oder der Nationalität (Nazi für Deutsche, Rednecks für US-Amerikaner) zu tun haben.
Ein letztes Wort hinsichtlich der Tabuwörter
Fluchen, auch wenn es von einigen verpönt ist, kann auch eine recht kreative Ausdrucksweise sein, da sie einem die Möglichkeit geben, alle möglichen verschiedenen Wörter miteinander zu vermischen, um zu beschreiben, was man meint, und dabei ein bisschen Witz zu zeigen.
Eine letzte Sache noch: Bevor Sie sich zu sehr damit belasten, wann es in Ordnung ist, Schimpf- und Tabuwörter zu benutzen, würde ich sagen, versuchen Sie einfach zu beobachten, was andere tun, nutzen Sie Ihr bestes kulturelles Urteilsvermögen und tun (oder lassen Sie), was Ihnen am angenehmsten ist.
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Erin Duffin lebt in Hamburg, ist Englischlehrerin und Yogalehrerin und achtet immer sehr auf ihre Wortwahl und darauf, ein gutes Beispiel für Fortschritt und nicht Rückschritt zu sein.
Übersetzung: Liese Jerke ist Geprüfte Rechtsfachwirtin, studiert derzeit in Aalen und muss manchmal ganz schön aufpassen, damit ihr nicht das eine oder andere Schimpfwort entgleitet ;P