Ob Sie es glauben oder nicht, selbst englische Muttersprachler irren sich von Zeit zu Zeit, wenn es um so manche gängige englische Redewendung geht. Meistens rührt das davon her, dass sie diese in der Kindheit falsch gelernt und den Fehler bis ins Erwachsenenalter hineingetragen haben. Das passiert recht häufig bei gewöhnlichen Phrasen, die wir so oft hören, dass unser Verstand die Phrase automatisch beendet und wir nicht auf die Details des Gesagten achten.
Hier sind einige Redewendungen, die selbst englische Muttersprachler falsch verstehen! Üben Sie sie selbst und vielleicht werden Sie eines Tages einen Muttersprachler korrigieren können…
Play it by ear /ˈpleɪ ˈɪt ˈbaɪ ˈɪr/
Falsch benutzt: Play it by year (es nach Jahren spielen)
Dies ist eine unserer häufigsten englischen Redewendungen, die ich definitiv ins Erwachsenenalter (adulthood) mitgenommen habe und leider immer noch nicht wirklich abschütteln kann. Die tatsächliche gängige englische Redewendung lautet play it by ear (nach Gehör spielen) und bedeutet, dass man erkennt, wie die Dinge laufen und später eine Entscheidung dahingehend trifft, was zu tun ist.
Play it by ear kommt von sehr talentierten Musikern, die ein gespieltes Musikstück hören und dann in der Lage sind, diese Musik nachzuspielen, ohne niedergeschriebene Noten zu lesen. Sie spielen das Stück auf der Grundlage dessen, was ihr Gehör ihnen vorgibt.
Auch wenn es zeitlich sinnvoll erscheint, etwas “by year” (nach Jahren) zu spielen, denken Sie stattdessen an diese hart arbeitenden Musiker!
A scapegoat /ə ˈskeɪpˌɡoʊt/
Falsch benutzt: Escape goat (Flucht-Ziege)
Diese gängige englische Redewendung bringt mich zum Lachen und ich wünschte wirklich, dass “escape goat” der eigentliche Ausdruck wäre! Leider heißt es allerdings a scapegoat (ein Sündenbock) und beschreibt eine Person, die für die Fehler oder Verbrechen eines anderen verantwortlich gemacht wird. (Finden Sie nicht auch, dass “escape goat” hier nicht auch Sinn machen würde und einfach lustig ist?)
Wenn ich beispielsweise eine Bank ausrauben sollte, es mir aber gelungen wäre, die Schuld für dieses Verbrechen jemand anderem zuzuschieben, sodass niemand mich verdächtigen würde, dann wäre diese andere Person a scapegoat. Heutzutage verwenden wir den Begriff scapegoat auch, wenn wir einen guten Grund brauchen, etwas nicht zu tun oder irgendwo nicht hingehen möchten. Wenn Sie zum Beispiel eine Ausrede für eine berufliche Veranstaltung suchen, können Sie sagen, dass Ihr Kind ein Fußballspiel hat, zu dem Sie es begleiten müssen. Sie haben dann das Fußballspiel Ihres Kindes als scapegoat benutzt.
On tenterhooks /ˈɔn ˈtɛntɚˌhʊks/
Falsch benutzt: On tender hooks (an zarten Haken)
Diese weitere gängige englische Redewendung habe ich als Kind falsch verstanden, konnte sie aber glücklicherweise korrigieren, als ich die richtige Version herausfand. Wenn jemand on tenterhooks (an den Spannhaken) ist, steht er unter großem Stress oder ist nervös.
Diese Phrase stammt von tenter (Spannvorrichtung), einem Wort, das so veraltet ist, dass weder AutoCorrect noch Word es erkennen. Ein tenter ist ein Holzrahmen, der zum Trocknen nasser Tücher verwendet wird. Das Tuch wurde auf den tenter gespannt und mit tenterhooks (Spannhaken) in Position gehalten, sodass es sehr sinnvoll ist, diesen Ausdruck zu verwenden, wenn jemand unter Stress oder Spannung steht!
First come, first served /ˈfɝst ˈkʌm, ˈfɝst ˈsɝvd/
Falsch benutzt: First come, first serve
Hier geht es um die Verwendung der falschen Zeitform. Mit dem Spruch “first come, first serve” klingt es so, als ob die Ersten, die ankommen, die Ersten sein werden, die die später Ankommenden bedienen. Der richtige Ausdruck ist jedoch “first come, first served” (Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.) Das bedeutet, dass, wenn Sie als Erster ankommen, Sie als Erster bedient werden (was auch immer das sein mag, was serviert wird).
Sie werden diesen Satz oft bei Werbegeschenken, Ticketverkäufen oder bei jeder Veranstaltung hören, bei der eine große Menschenmenge erwartet wird und möglicherweise nicht alle untergebracht werden können.
You’ve got another think coming /ˈjuːv ˈɡɑt əˈnʌðɚ ˈθɪŋk ˈkʌmɪŋ/
Falsch benutzt: You’ve got another thing coming. (Du hast noch etwas anderes vor dir.)
Dieser Satz ist ein Beispiel für die Entwicklung der gesprochenen Sprache. So viele Menschen benutzen diese gängige englische Redewendung in der falschen Version, dass sie im täglichen Gebrauch schnell akzeptiert wird.
Der ursprüngliche Satz in seiner Gesamtheit ist if you think that, you have another think coming (wenn Du das denkst, dann wird Dir noch ein anderer Gedanke kommen). Er sagt aus, dass, wenn Sie eine vermutlich falsche Idee von etwas haben, Sie wohl umdenken werden müssen. Eltern sagen diesen Satz sehr häufig zu ihren Kindern, wenn deren Benehmen zu wünschen übrig lässt.
I couldn’t care less /ˈaɪ ˈkʊdn̩t ˈkɛr ˈlɛs/
Falsch benutzt: I could care less. (Ich könnte mich weniger dafür interessieren.)
Wenn Sie sich für etwas weniger interessieren könnten (falsche Formulierung: I could care less), dann interessiert es Sie immer noch ein bisschen. Wenn Sie I couldn’t care less (richtige Formulierung) benutzen, dann könnte es Sie nicht weniger interessieren, es kümmert sie überhaupt nicht.
Diese gängige englische Redewendung kann sehr schwer zu verstehen sein, besonders wenn jemand schnell spricht. Wenn Sie zusätzliche Hilfe benötigen, sehen Sie sich dieses urkomische Video mit David Mitchell (aus Großbritannien) an, wie er versucht, uns Amerikanern zu erklären, wie man diese gängige englische Redewendung richtig verwendet!
Welche gängige englische Redewendung haben Sie schon jemanden falsch sagen gehört? Brauchen Sie Hilfe bei einer? Lassen Sie es uns in den Kommentaren unten wissen!
Sehen Sie sich diese vergangenen Blogs über lateinische Wurzeln, englische Sprichwörter und englische Alltagssätze an.
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Erin Duffin lebt in Berlin (aber nicht mehr lange!), ist Online-Englischlehrerin, Yoga- und Atemübungslehrerin und hätte eine längere Liste häufig missbrauchter Phrasen schreiben können, aber es ist ihr peinlich, so viele davon selbst zu kennen! Hah!
Übersetzung: Liese Jerke ist Geprüfte Rechtsfachwirtin, studiert derzeit in Aalen und wird hoffentlich keine gängige englische Redewendung mehr falsch benutzen, die in diesem Blog vorkam!